PERSIA CONTEMPORARY
1557
portfolio_page-template-default,single,single-portfolio_page,postid-1557,bridge-core-3.0.8,qi-blocks-1.3.1,qodef-gutenberg--no-touch,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,qode_grid_1300,side_area_uncovered_from_content,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-29.5,qode-theme-bridge,disabled_footer_bottom,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-6.10.0,vc_responsive
Persia Contemporary (c) Katharina Schiffl

Persia Contemporary

Art House SIMACEK präsentiert die Ausstellung PERSIA CONTEMPORARY in Koopeation mit den Leitbetrieben Austria, Schlumberger Artfloor und ARTCARE. Dier Eröffnung fand Anfang Juli 2024 im Rahmen des Leitbetriebe Austria Sommerfests statt.

„Die iranische zeitgenössische Kunstszene setzt weltweit ein mutiges Statement für eine Kultur des Wissens und ist Beleg dafür, dass über Jahrhunderte gewachsene intellektuelle Codes nicht einfach in vier Jahrzehnten totalitärer Herrschaft ausradiert werden können“, leitet Kurator Raimund Deininger, Art Director von ARTCARE, bei der Eröffnung ein.

Mag. Ursula Simacek

PERSIA CONTEMPORARY ist ein einzigartige Ausstellung, in der Freude und gesellschaftlicher Zusammenhalt entlang der Spannung zwischen Lebensfreude und dem Leben in einer restriktiven Gesellschaft diskutiert werden.

Wenn wir Europäer heute an den Iran denken, so kommt uns in erster Linie die Machtübernahme des islamistischen Regimes vor 45 Jahren unter der Vorherrschaft von Ruhollah Chomeni in den Sinn. Die Jahrtausende alte Kulturgeschichte Persiens, die geprägt war von Jahrhunderten dauernder friedlicher Koexistenz unterschiedlicher westasiatischer Stämme, Kulturen und Religionen, geriet in Vergessenheit.

Raimund Deininger

Raimund Deininger
Kurator, Art Director ARTCARE

Die iranische zeitgenössische Kunstszene setzt weltweit ein mutiges Statement für eine Kultur des Wissens und ist Beleg dafür, dass über Jahrhunderte gewachsene intellektuelle Codes nicht einfach in vier Jahrzehnten totalitärer Herrschaft ausradiert werden können.

Die Ausstellung vereint Werke von neun herausragenden iranischen Künstler:innen, die durch ihre vielfältigen künstlerischen Ansätze und Themen eine facettenreiche Betrachtung zeitgenössischer iranischer Kunst bieten. Die Schau thematisiert die Spannungen und Verbindungen zwischen Tradition und Moderne, sowie die komplexe Realität des Lebens im Iran.

Die Künstler:innen reflektieren in ihren Arbeiten sowohl persönliche als auch kollektive Erfahrungen und setzen sich intensiv mit Themen wie Identität, Geschlechterrollen, politische und soziale Umstände auseinander. Pourea Alimirzaee und Ali Zare nutzen ihre Werke, um politische und soziale Spannungen zu beleuchten, wobei Zares abstrakte Arbeiten innere Zustände und existenzielle Fragen erforschen. Hasti Tabatabaei und Mary Hassanpour thematisieren in ihren Werken Emotionen und menschliche Erfahrungen, oft durch narrative und symbolische Elemente, die die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart betonen.

Leitbetriebe Austria zeichnet unter dem Motto „Exzellenz vereint“ hervorragende Unternehmen aus Österreich aus. „Es ist uns ein großes Anliegen, nicht nur die Exzellenz der Wirtschaft zu ehren, sondern auch herausragende Kunstschaffende vor den Vorhang zu holen. Die Werke der iranischen Künstler:innen inspirieren und erweitern den Horizont“, betont Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria bei der Ausstellungseröffnung.

 

AUSSTELLUNGSKATALOG ANZEIGEN

DIE KÜNSTLER:INNEN
POUREA ALIMIRZAEE

POUREA ALIMIRZAEE (*1988, Iran)

2007 – 2011 Bachelor in Computer-technik, Teheran Azad Universität

2011 – 2014 Konzeptkunst für Spiele und Animationen

2014 – 2015 Wiener Konservatorium

2015 – 2024 (Diplom) Akademie der bildenden Künste Wien

Pourea Alimirzaee, geboren 1988 im Iran, lebt und arbeitet seit 2014 in Wien. Nach seinem Bachelorabschluss in Computertechnik an der Teheran Azad Universität, studierte er bis 2015 Bassgitarre und Jazz-Blues am Wiener Konservatorium, bevor er an die Akademie der bildenden Künste Wien wechselte, um sich auf die Kombination von visueller Kunst und Musik zu konzentrieren. Er erhielt 2024 sein Diplom.

Sein künstlerischer Stil ist geprägt von kräftigen Farben, komplizierten Mustern und einer Mischung aus abstrakten und gegenständlichen Formen. Seine Arbeiten vermitteln tiefe Emotionen und behandeln Themen der fragilen Männlichkeit, Identität und gesellschaftlichen Normen. Er reflektiert aktuelle politische und soziale Ereignisse, wie etwa die feministische Bewegung im Iran, und verarbeitet dabei persönliche Erfahrungen und Erinnerungen. Alimirzaees Kunst umfasst oft Figuren mit langen, fließenden Haaren, die als Symbol für kulturelle und soziale Bedeutung dienen. Seine Gemälde sind reich an Symbolik und erzählen Geschichten, die Macht und Freiheit in Zeiten von Unterdrückung thematisieren.

MARY HASSANPOUR

MARY HASSANPOUR (*1988, Iran)

2013 Bachelor in Grafik und Animation, Universität, Schiras, Iran

2018 Kultur- und Künstlermanagement

seit 2023 Kontextuelle Malerei, Akademie der Bildenden Künste Wien

Mary Hassanpour, geboren 1988 im Iran, lebt und arbeitet seit 2016 nach ihrem Abschluss in Grafikdesign an der Universität Schiras, in Wien, Österreich. 2023 begann sie ihr Studium der Kontextuellen Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Alice Creischer und Andreas Siekmann.

In Marys Werken verschmelzen Textur und Farbe zu einer haptischen Erfahrung, bei der jede Leinwand zur Bühne für einen leisen Dialog zwischen Freude und Trauer, Hoffnung und Verlust wird. Durch den gezielten Einsatz von Materialien wie Ölkreiden, Bleistiften und Acrylfarben schafft sie eine Verbindung zwischen der physischen Beschaffenheit des Kunstwerks und den zugrunde liegenden Gefühlen. Im Zentrum ihrer Kunst steht die Frau — als Muse, als Spiegel ihrer eigenen Identität, als Symbol für die Stärke und Verletzlichkeit zugleich. Hassanpour nutzt die weibliche Form nicht nur als Motiv, sondern als Ausdrucksmittel, um die Geschichten von Resilienz und Selbstfindung zu erzählen. Die reduzierten Formen und die intensive Farbgebung zielen darauf ab, eine unmittelbare emotionale Resonanz bei Betrachter:innen zu erzeugen, wodurch ein Moment der Verbundenheit und des Verständnisses entsteht.
Mary Hassanpour hat an zahlreichen Gruppenausstellungen in Iran und Österreich teilgenommen, wobei ihre jüngsten Werke die Themen Weiblichkeit, Identität und emotionale Ausdruckskraft weiter vertiefen. Ihre Werke sind nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch Einladungen, sich dem Fluss der Emotionen hinzugeben, der durch jede Pinselspur fließt und eine stille Verbindung zwischen Kunst und Betrachter:in schafft.

 

PARVA KARKHANEH

PARVA KARKHANEH
(*1986 in Kermanshah, Iran)

2014 Bachelor of Fine Arts, Universität Tehran

In einem Leben voller ständiger Transformation und Abenteuer tragen Parvas Werke immer eine autobiografische Komponente in sich. Während sich der Großteil ihrer Werke auf die Beziehung von Alltagsgegenständen zum Raum konzentriert, gewähren uns diese Selbstporträts einen seltenen Einblick in die lebhaften Farben, die freie Bewegung und die Ausdruckskraft einer Frau, die sich ständig in ihrem Prozess der Selbsterforschung weiterentwickelt.

AHOO MAHER

AHOO MAHER (*1990, Teheran)

Ahoo Maher wurde 1990 in eine Künstlerfamilie in Teheran geboren und lebt seit 2008 in Österreich. Sie studierte Musikpädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Dort schloss sie 2017 ihr Studium der kontextuellen Malerei bei Ashley Scheirl ab. Seitdem stellt sie regelmäßig in Österreich und international aus. Ahoo arbeitet als freie Künstlerin und Kuratorin in Wien.

Ahoo arbeitet mit Malerei, Performance und Installationskunst und schöpft Inspiration aus ihren Erfahrungen als Frau und Person mit Migrationshintergrund in Europa.

Ihr kreativer Prozess beginnt oft mit Zeichnungen und Fotografien, die sie zu digitalen Collagen und schließlich zu Gemälden weiterentwickelt. Maher reagiert in ihren Werken auf politische und soziale Krisen wie Kriege und den Klimawandel. Zusätzlich hat Maher Bedenken hinsichtlich der Exklusivität in der Kunstwelt geäußert und wie diese oft aufstrebende Künstler und Künstlerinnen marginalisiert. Sie setzt sich für mehr Unterstützung und Chancen für junge und weniger etablierte Künstler:innen ein.

Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in Österreich und international gezeigt und verbinden persönliche Erzählungen mit gesellschaftlichen Kommentaren.

YASAMAN NOZARI

YASAMAN NOZARI (*1991 Tehran)

Yasaman Nozarin hat ihr Studium der Malerei an der Fakultät der Schönen Künste der Universität Teheran abgeschlossen. Derzeit lebt und arbeitet sie in Teheran und begann ihre künstlerische Praxis im Jahr 2015.

In ihrer Praxis erforscht sie die Möglichkeiten der Abstraktion auf der Suche nach Bedeutung und etabliert eine Beziehung zwischen Ideen und Formen. Sie untersucht die nicht-substanziellen und formalen Werte in einer Praxis, die auf dem Studium der Abstraktion in der Kunst und Kunstgeschichte, insbesondere der Malerei, basiert.

MARYAM RADMEHR

MARYAM RADMEHR (*1985 in Yazd, Iran)

Maryam Radmehr wurde 1985 im Iran geboren. Im Jahr 2009 schloss sie ihren Bachelor in Malerei an der Kunst- und Architektur-Universität Yazd ab und erlangte 2013 ihren Master in Illustration an der Universität der Akademie der bildenden Künste in Teheran. Seit 2016 studierte sie Grafik und Drucktechniken an der Akademie der Bildenden Künste Wien unter der Leitung von Prof. Christian Schwarzwald.

Sie ist die diesjährige Preisträgerin des Fügerpreises, welcher jährlich von der Akademie der Bildenden Künste Wien an ausgezeichnete Absolvent:innen und Studierende verliehen wird.

Maryam Radmehrs Werke spiegeln sowohl ihre persönlichen inneren Konflikte als auch die Geschehnisse der Außenwelt wider. In ihren jüngsten Arbeiten ist der Einfluss der gesellschaftlichen und politischen Stimmung im Iran, sowie die Herausforderungen, denen iranische Frauen gegenüberstehen, besonders prägnant. Als Künstlerin strebt sie danach, eine Welt darzustellen, die für sie und viele iranische Frauen surreal erscheint, im Gegensatz zur realistischen Welt der Frauen in freien Ländern. Um ihre innersten Gefühle besser zu vermitteln, experimentiert sie mit japanischer Tinte und Ecoline auf Karton. Die flüssigen und sinnlichen Eigenschaften dieser Tinte ermöglichen es ihr, Werke zu schaffen, die sowohl emotional als auch dramatisch sind.

In ihrer neuesten Serie hat Radmehr ihre Technik weiterentwickelt, indem sie ihre Liebe zur Stoffkunst und die Kombination von Materialien mit der Treue zur Tinte aus früheren Arbeiten verbindet. Diese Serie umfasst gemischte Tuschgemälde, die Wolle und Filz auf Leinwand oder Filzleinwand vereinen. Letztlich spiegeln ihre Arbeiten nicht nur ihre persönlichen Kämpfe wider, sondern auch die Herausforderungen, denen iranische Frauen allgemein gegenüberstehen.

HOSEYNALI RAMEZANI

HOSEYNALI RAMEZANI (*1954 in Isfahan, Iran)

Die Werke des autodidaktischen Künstlers wurden von Shanay Hubmann während ihrer Iranreise ausgewählt und in Kommision gegeben.

Menschen und Tiere bestehen aus derselben Tex-tur und Seele wie Blumen. Ihre Haut, ihr Fleisch, ihr Fell, ihre Knochen und ihre Klei-dung sind alle aus derselben Substanz ge-macht: der Malerei. Ramezani verwebt seine Linien und erschafft aus dieser Substanz die Haut eines Körpers und die Hörner eines Tieres. Dann geht er weiter und erschafft den Himmel, und fährt fort, bis das gesamte Bild aus einer einzigen Substanz besteht. Er verkleinert Dimensionen und beherrscht, wie die Blumen, das Universum des Papiers.

HASTI TABATABAEI

HASTI TABATABAEI (*1985 in Yazd, Iran)

2009 Bachelor in Malerei, Universität Yazd, Iran

seit 2016 Kontextuelle Malerei, Akademie der Bildenden Künste Wien

Hasti Tabatabaei vermischt in ihren Arbeiten menschlich-menschliche, menschlich-tierische und menschlich-umweltliche Dualitäten auf eine Weise, dass die Grenzen unerkennbar werden. Ihre Gruppen- und Einzelportraits zeichnen sich durch einen naiven Malstil aus und sind aufgrund der gestreiften Beschaffenheit des Trägermaterials unverkennbar.

ALI ZARE

ALI ZARE (*1987 in Yazd, Iran)

2007 – 2012 Bachelor of Fine Arts, Yazd, Iran

seit 2016 Kontextuelle Malerei, Akademie der Bildenden Künste Wien

Ali Zare, geboren 1987 in Yazd, Iran, ist ein iranischer bildender Künstler, der derzeit in Wien lebt und arbeitet. Seine künstlerische Ausbildung begann an der Fakultät für Kunst und Architektur in Yazd, wo er seinen Bachelor of Fine Arts mit Schwerpunkt Malerei erhielt. Seit 2016 studiert er Kontextuelle Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien.

Zares Arbeiten sind durch eine einzigartige malerische Technik geprägt. Er trägt die Farbe in Schichten auf und manipuliert sie mit Spachteln und anderen Werkzeugen, um dynamische und lebendige Oberflächen zu schaffen. Diese technische Raffinesse verleiht seinen Werken eine bemerkenswerte Tiefe und Komplexität, die Betrachter:innen in einen intensiven Dialog mit dem Bild zwingt. Indem er die Farbe in Schichten aufträgt und sie durch Verschieben, Wegwischen und Auskratzen manipuliert, entstehen dynamische Spuren und Hiebe, welche die Konturen der dargestellten Figuren aufbrechen. Diese Vorgehensweise verleiht seinen Werken eine außergewöhnliche Tiefe und Struktur, die Betrachter:innen dazu einlädt, die psychologische und emotionale Komplexität seiner Figuren zu erforschen.
Zare verbindet in seiner Kunst persönliche und gesellschaftliche Themen, indem er die inneren und äußeren Konflikte seiner Protagonist:innen aufzeigt und den Betrachter:innen einen tiefen Einblick in das emotionale Innenleben der Figuren gewährt. Seine Werke reflektieren die Zerbrechlichkeit und die essenziellen Übergänge zwischen Licht und Dunkelheit, Leiden und Heilung. Seine Porträts gehen dabei über die bloße Darstellung von Gesichtern hinaus; sie sind eine Untersuchung der inneren Unruhe und der Bewegung der Seele.

DIE KUNSTWERKE

Die Werke können neben der Ausstellung hier online besichtigt und gekauft werden.

Eine Gesamtübersicht der Werke gibt es hier im AUSSTELLUNGSKATALOG.

DIE AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

Juli – September 2024
Schlumberger ARTFLOOR
Heiligenstädter Str. 39
1190 Wien

Die Ausstellung ist im Schlumberger Artfloor während der Öffnungszeiten kostenlos zugänglich:
Donnerstag: 16:00 – 20:00 Uhr
Freitag & Samstag 12:00 – 20:00 Uhr

 

PRIVATE VIEWING

Kontaktieren Sie uns gerne für ein Private Viewing mit Art House SIMACEK und ARTCARE unter raimund@artcare.at | g.karner@simacek.at – Termin nach Vereinbarung.

IMPRESSIONEN ERÖFFNUNG
Persia Contemporary Eröffnung

Live-Video von der Eröffnung

Monika Rintersbacher, CEO Leitbetriebe Austria
Mag. Ursula SIMACEK, CEO SIMACEK Holding & Art House SIMACEK

Video hier auf Instagram

Fotos (c) Katharina Schiffl – zur Verfügung gestellt von Leitbetriebe Austria

PRESSE
Category
Art House SIMACEK